Komplimente nicht annehmen können? So gelingt Souveränität in der Kommunikation
Vielleicht gehören Sie auch dazu? Viele Menschen haben Schwierigkeiten damit, Komplimente anzunehmen. Dieses Problem kann tiefergehende Gründe haben. Doch Komplimente sind in sozialen und beruflichen Situationen wichtig, da sie Lob und Anerkennung ausdrücken und das Selbstwertgefühl stärken. Insofern tun Sie gut daran, sich darin zu üben. Auch als Vorbild für Ihre Mitarbeiter und Kollegen.
In diesem Artikel werde ich:
- Erklären, warum es schwierig sein kann, Komplimente anzunehmen.
- Tipps geben, wie man besser mit Komplimenten umgehen kann.
- Aufzeigen, wie sich ein positiver Umgang mit Komplimenten auf das Selbstwertgefühl auswirken kann.
Indem wir uns mit dem Thema Komplimente beschäftigen, können wir unser Selbstwertgefühl verbessern und ein gesünderes Verhältnis zu echtem Lob entwickeln.
Mögliche Gründe für die Schwierigkeit, Komplimente anzunehmen
Nicht wenige Menschen empfinden das Annehmen von Komplimenten als Herausforderung; sie fühlen sich irgendwie unbehaglich in der Situation. Ein geringes Selbstwertgefühl, mangelndes Selbstvertrauen und erlernte Bescheidenheit stehen dabei häufig im Zentrum der Problematik. Wer sich selbst zu oft kritisch betrachtet oder seine eigenen Leistungen nicht recht anerkennt, fühlt sich meist unsicher, wenn Anerkennung offen ausgesprochen wird. Die innere Stimme sagt dann schnell: „Das habe ich nicht verdient“ oder „Das war doch nur Glück.“
Die erlernte Bescheidenheit ist ebenso hinderlich: In vielen Kulturen und Familien wird Bescheidenheit als Tugend vermittelt. Daraus resultiert eine gewisse Furcht oder zumindest ein Unbehagen, durch das Annehmen eines Kompliments überheblich oder gar arrogant zu wirken. Menschen neigen deshalb dazu, Lob abzuwerten oder herunterzuspielen, um nicht als eingebildet wahrgenommen zu werden.
Zu bescheiden oder misstrauisch für Lob?
Manche reagieren auch skeptisch, weil sie in Komplimenten eine versteckte Manipulation oder Schmeichelei vermuten. Besonders im beruflichen Kontext kann schnell das Gefühl entstehen, dass ein Lob nicht ehrlich gemeint ist, sondern dass dafür eine Gegenleistung erwartet wird. Das erzeugt Unsicherheit und verhindert eine offene Annahme von positivem Feedback.
Diese inneren Blockaden hindern uns daran, die positive Wirkung von Komplimenten voll zuzulassen und wertzuschätzen – ein Prozess, der sowohl das persönliche Wohlbefinden als auch zwischenmenschliche Beziehungen nachhaltig stärken kann.
Typische Reaktionen auf Komplimente und deren psychologische Hintergründe
Die Art und Weise, wie Menschen auf Komplimente reagieren, kann hilfreiche Einblicke in ihre Persönlichkeit und Selbstwahrnehmung geben. Hier sind einige häufige Reaktionen und die psychologischen Hintergründe:
1. Abwiegeln
Manche Menschen neigen dazu, ein erhaltenes Kompliment abzuwiegeln, indem sie die Bedeutung dessen klein reden oder die Sache als selbstverständlich darstellen. Unter Umständen ist das ein Hinweis darauf, dass sie ihren eigene Selbstwert (unbewusst) in Frage stellen.
2. Gegenkompliment
Eine typische Gegenreaktion auf ein Kompliment ist das sofortige Zurückgeben eines Kompliments an die Person, die es ausgesprochen hat: Eine klassische Möglichkeit, das erhaltene Lob zu „neutralisieren“ oder die Aufmerksamkeit von sich selbst abzulenken.
Diese Reaktionen spiegeln oft tiefere emotionale Prozesse wider, die eng mit Selbstkritik, Verlegenheit oder Unsicherheit im Umgang mit Lob verzahnt sind. Es ist wichtig zu verstehen, dass die Ablehnung von Komplimenten nicht nur die eigene Wertschätzung mindern kann, sondern auch die Beziehung zu anderen beeinflussen kann.
Was die Brav-Reflexe mit dem „Komplimente nicht annehmen können“ zu tun haben
All dies gehört ins Spektrum der sogenannten BRAV-Reflexe: Was Sie als Kind einst gelernt haben, kann Sie als Führungskraft schwächen hinsichtlich Ihrer Souveränität und Autorität. Weiterhin gehört der
- „Bescheidenheits-Reflex“
- „Antwort-Reflex“ und
- „Sich- verantwortlich-fühlen-Reflex“ dazu.
Ein Blick auf die Hintergründe und vor allem Lösungsansätze lohnt in jeder Lage. Gern berate ich Sie hierzu: Vereinbaren Sie einfach ein kostenfreies Beratungsgespräch mit mir. (LINK Gespräch)
Die positive Wirkung von Komplimenten auf das Wohlbefinden und Selbstwertgefühl
Wie aufrichtige Komplimente das Selbstbewusstsein nachhaltig stärken können:
- Durch regelmäßiges Empfangen und Annehmen von Komplimenten wird das Selbstwertgefühl gestärkt.
- Positive Rückmeldungen bestätigen individuelle Stärken und Leistungen, was wiederum das Selbstvertrauen fördert.
Die Bedeutung von Lob als Ausdruck von Respekt und gegenseitiger Wertschätzung in Beziehungen:
- Lob und Anerkennung demonstrieren Wertschätzung für die Person und ihre Handlungen.
- Dies fördert eine positive Atmosphäre, stärkt Bindungen und schafft Vertrauen in zwischenmenschlichen Beziehungen – auch und gerade in der Arbeitswelt.
Praktische Tipps zum besseren Annehmen von Komplimenten
Das Annehmen eines Kompliments fällt vielen schwer, weil oft ein innerer „Brav-Reflex“ aktiviert wird – das automatische Abtun oder Herunterspielen. Um diesen Reflex zu überwinden, ist es hilfreich, sich zunächst bewusst mit dem eigenen Selbstwertgefühl auseinanderzusetzen.
1. Tipp: Reflexion der eigenen Leistungen und Qualitäten
- Nehmen Sie sich regelmäßig Zeit, um Ihre Erfolge und Stärken zu reflektieren.
- Schreiben Sie positive Rückmeldungen oder eigene Errungenschaften auf.
- Erinnern Sie sich daran, dass Komplimente meist eine ehrliche Anerkennung Ihrer Fähigkeiten und Ihres Engagements sind.
Diese bewusste Selbstreflexion stärkt das Vertrauen in die eigene Person und reduziert die Unsicherheit im Umgang mit Lob. Denn Komplimente nicht annehmen zu können hat meist tiefergehende Gründe.
2. Komplimente ohne Ablenkung oder Herunterspielen annehmen
- Wenn Ihnen jemand ein Kompliment macht, üben Sie, einfach danke zu sagen – ohne sofort zu relativieren oder eine Gegenleistung anzubieten.
- Vermeiden Sie Sätze wie „Ach, das war doch nichts Besonderes“ oder „Das habe ich nur Glück gehabt“.
- Akzeptieren Sie den positiven Impuls als Geschenk und Ausdruck echter Wertschätzung.
3. Mit Komplimenten umgehen: Dankbarkeit zeigen
- Ein einfaches „Danke, das freut mich sehr“ signalisiert Offenheit und Respekt gegenüber dem Gegenüber.
- Dankbarkeit hilft dabei, die positive Wirkung des Kompliments auf Ihr Wohlbefinden zu verstärken.
Die bewusste Übung im Kompliment annehmen kann Schritt für Schritt dazu führen, dass Lob nicht mehr als unangenehm empfunden wird, sondern als wertvolle Ressource für das eigene Selbstbewusstsein dient – so wie es sein soll.
Fazit: Den Wert von Komplimenten erkennen und annehmen lernen
Komplimente nicht annehmen können ist eine Herausforderung, deren Überwindung es sich anzunehmen lohnt. Nicht allein um das Selbstvertrauen zu stärken: Wer sich bewusst darin übt, ehrliche Anerkennung zuzulassen, fördert nicht nur das eigene Wohlbefinden, sondern auch das soziale Miteinander. Indem Sie ein Geschenk, eine Gabe annehmen, festigen Sie die Bindung zum Überbringer.
„Ein Kompliment anzunehmen bedeutet nicht Arroganz, sondern Wertschätzung – für sich selbst und für den Gebenden.“
Tipps zur Umsetzung im Alltag:
- Komplimente dankbar annehmen, ohne sie abzuwerten oder abzulehnen.
- Die eigenen Leistungen bewusst reflektieren und als berechtigt anerkennen.
- Sich selbst erlauben, Lob als positives Feedback zu sehen – ohne Hintergedanken oder Selbstkritik.
Gegenseitige Wertschätzung bildet das Fundament für ein gesundes Miteinander in Beruf und Privatleben. Wer lernt, Komplimente anzunehmen, öffnet Türen zu mehr Vertrauen und verbindlicher Kommunikation. Komplimente nicht annehmen können schadet auf Dauer den Beziehungen zwischen Geber und Nehmer. Ein bewusster Umgang mit Lob stärkt nachhaltig das Selbstwertgefühl und schafft Raum für ehrliche Anerkennung auf beiden Seiten.
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